Forschungskolloqium Philosophie HS 22

Programm

Mittwoch, 9. November

Prof. Dr. Marcus Düwell

Hoffnung als fundamentaler Begirff praktischer Philosophie

Die Frage „Was darf ich hoffen?“ ist nach Kant die 3. große Frage der Philosophie. In den letzten Jahren wurde verschiedentlich auf die fundamentale Bedeutung der Hoffnung für menschliche Orientierung und menschliche Praxis verwiesen. Zudem ist die Frage nach der Gestaltung der Zukunft ein wesentliches Thema auf der politischen Agenda geworden, also die Frage: „Was dürfen wir hoffen?“. Der Vortrag wird zunächst diese philosophische Bedeutung der Hoffnung herausarbeiten und danach einen Vorschlag unterbreiten, wie die moralische und politische Bedeutung der Hoffnung vom Ästhetischen her angemessen aufgefasst werden kann.

Mittwoch, 23. November

Prof. Dr. Martin Hartmann

Sympathie und Ungleichheit: Gegen die egalitäre Lesart von Adam Smith (und David Hume)

In jüngster Zeit haben einflussreiche Interpreten wie Stephen Darwall, Charles Griswold und Samuel Fleischacker eine - wie ich es nenne - egalitäre Lesart von Adam Smiths Theorie der Sympathie und seiner Vorstellung
des unparteiischen Zuschauers. Indem man durch vorstellungsgebundene Sympathie den Standpunkt des anderen einnimmt und erste Bewertungen der Reaktion des anderen auf moralisch aufgeladene Situationen durch weitere
die Haltung des unparteiischen Zuschauers einnehmen, behandeln wir den anderen als moralisch gleich und abstrahieren von moralisch irrelevanten Unterschieden. In ähnlicher Weise wird Humes Konzept der Sympathie von vielen Interpreten als die psychische Kraft betrachtet, die uns mit der Perspektive des anderen in Einklang bringt und so die gegebenen Unterschiede und Distanzen zu überwinden vermag. Erst durch die Sympathie werden wir ganz menschlich und befriedigen den tief verwurzelten Wunsch, unsere verschiedenen Willensäußerungen und Anerkennungsbestrebungen nach allgemein akzeptierten Normen und Werten zu beurteilen. In meinem Vortrag möchte ich diese egalitären Lesarten in Frage stellen. Der psychische Mechanismus der Sympathie, so werde ich behaupten, folgt dem Weg der gegebenen Ungleichheiten und bestätigt diese. Wie Hume sagt: "Nichts hat eine größere Tendenz, uns eine Wertschätzung für irgendeine Person zu geben, als ihre Macht und ihr Reichtum; oder eine Verachtung, als ihre Armut und Gemeinheit." Detaillierte Kenntnisse über Smith und Hume sind nicht erforderlich, um dem Vortrag zu folgen; ich werde meine Interpretation mit Textbelegen untermauern.

Vortragssprache: Englisch

 

Mittwoch, 7. Dezember

PD Dr. Jessica Heesen

Freiheit in digitalen Handlungswelten

 

Mittwoch, 21. Dezember 2022

Prof. Dr. Anna Goppel

Der unschönste Schnitt von allen.
Normativität in der Freundschaft und der bewertende Status des Verhaltens von Freunden

Vortragssprache: Englisch

Veranstaltungsort: ETH Zürich, Clausiusstrasse 59, RZ F 21

Zeit: 18:15 – 19:45 Uhr

Die Veranstlatung findet im Rahmen des Forschungskolloquiums Philosophie statt.

Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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